Die Geschichte unseres Männergesangvereins
Nach dem gewonnenen deutsch-französischen Krieg im Jahre 1871 ging eine Welle nationaler Begeisterung durch Deutschland, die ihren Niederschlag auch in den Gründungen vieler Gesangvereine fand.
Dem Zusammenschluss der deutschen Kleinstaaten war eine Begeisterung für die Idee vorausgegangen, alle deutschen Regionen zu vereinigen, deutschsprachigem Kulturgut kam dabei besondere Bedeutung zu.
So folgte die Jugend der Gemeinde Haimendorf im Jahr 1872 dem Zusammenschluss einer Handvoll begeisterter Sänger. Bis heute hat der Verein zwei schwere Kriege überlebt, die viele Opfer forderten. Aberr immer wieder sammelten sich sangesfrohe Männer um einen Chorleiter und begannen zu singen von „Lust und Leid“, „Treue und Tugend“, „Volk und Vaterland“.
Im Laufe der langen Jahre hat sich das Liedgut des Haimendorfer Männergesangvereins gewandelt, aber besonders in der heutigen Zeit besteht der Wunsch der Sänger, neben modernen Liedern vor allem auch die alten Volksweisen mit Freude zu singen und zu pflegen. So zählen neben Liedern wie „Am Brunnen vor dem Tore…“ auch „Wir kamen einst von Piemont…“ zum Repertoire.
Wohl zählte der Verein stets zu den kleinsten Vereinen im Nürnberger Umland, doch seine Stärke lag darin, dass weder Politik, Beruf, Stand noch Konfession in seinen Reihen eine Rolle spielten. Gerade dem Männergesangverein Haimendorf kann nachgerühmt werden, dass die Liebe zum Gesang und echte Kameradschaft die beiden tragenden Rollen eines förderlichen Vereinslebens waren.
Deshalb legten die Mitglieder auch nie Wert auf Äußerlichkeiten. Sie nennen weder eine Vereinsfahne noch eine Standarte ihr eigen, kommen zu jedem Chorabend von Haimendorf, Renzenhof, Leinburg und Unterhaidelbach in die Waldschänke Rockenbrunn und nehmen dort mit einem kleinen Vereinszimmer vorlieb, in welchem aber umso begeisterter gesungen wird. Erst zum 125-Jubiläum wurde, unterstützt durch den Verein, eine einheitliche Sängerkleidung mit grünen Jacken, schwarzen Hosen und roten Bindern angeschafft. Dass sowohl zwischen den Proben als auch bei vielen Ausflügen ein mächtiges Trinkhorn, das nahezu so alt ist wie der Verein, die Runde macht, gehört zum Vereinsleben. An Gründen, es zu füllen, mangelt es den pfiffigen Sängern nie.